In den letzten Jahren hat das Erlernen der Schreibschrift in vielen Schulen an Bedeutung verloren. Stattdessen wird vermehrt auf das Tippen auf Tastaturen gesetzt, um Schülerinnen und Schüler auf die digitale Welt vorzubereiten. Beispielsweise hat Finnland beschlossen, ab 2016 keine verbundene Schreibschrift mehr zu unterrichten, sondern den Fokus auf Tastaturschreiben zu legen.
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Diese Entwicklung wirft die Frage auf, welche Auswirkungen das auf unsere kognitiven Fähigkeiten hat. Studien zeigen, dass das Schreiben von Hand das Gehirn effektiver trainiert als das Tippen. Beim handschriftlichen Schreiben werden mehr neuronale Verknüpfungen gebildet, was das Lernen und Erinnern unterstützt.
Darüber hinaus fördert das flüssige Schreiben in Schreibschrift die Fähigkeit, Gedanken zu strukturieren und kreative Ideen zu entwickeln. Der kontinuierliche Schreibfluss ohne Absetzen des Stifts ermöglicht es, Gedanken freier und zusammenhängender auszudrücken. Dies kann besonders in kreativen Prozessen von Vorteil sein.
Trotz dieser Vorteile wird die Schreibschrift in vielen Bildungssystemen vernachlässigt. In einigen Bundesländern Deutschlands ist das Erlernen der Schreibschrift nicht mehr explizit im Lehrplan verankert.
Es stellt sich die Frage, ob der Verzicht auf die Schreibschrift langfristig zu einer Verarmung unserer Denkprozesse führen könnte. Indem wir den Fokus ausschließlich auf digitale Fähigkeiten legen, könnten wichtige kognitive und kreative Fähigkeiten verloren gehen, die durch das handschriftliche Schreiben gefördert werden.
In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien dominiert wird, könnte das Bewahren und Fördern der Schreibschrift dazu beitragen, unsere geistige Flexibilität und Kreativität zu erhalten. Es liegt an uns, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl digitale Kompetenzen als auch traditionelle Schreibfähigkeiten berücksichtigt.